
Erst einmal ist es ein sehr schönes Gefühl, wieder verheiratet zu sein. Eigentlich bin ich ja nicht wirklich “geschieden”, ausser vielleicht: “bis das der Tod euch scheidet…” Ich wollte es ja nicht, aber die Geschichte bzw. das Leben wurde für mich anders inszeniert und so gab es neue Wege, musste ich neue Wege suchen. Den einen bin ich nun eingebogen und das aus vollster Überzeugung. 35 Jahre haben, bei allen Höhen und Tiefen, eine Prägung hinterlassen, die so tief sitzt und die mit dem Verlust von Sybille so eine große Lücke hinterlassen hat…. Wenn ich es nicht selber am Leibe spüren würde, würde ich es auch nicht glauben, wie der Verlust so einen dauerhaften Schmerz hinterlässt, dann aber der Wunsch stark wurde, wieder für jemanden da zu sein. Dieses besondere Gefühl des Zusammengehörens und für den Anderen da zu sein, haben mich geprägt und sind für mich ein ganz wichtiger Lebensinhalt. Diese Lücke ist mit Sylvia, meiner neuen Liebe, nun wieder gefüllt. Also alles wieder beim Alten? Mitnichten! Und doch… Für mich ist das nicht ambivalent, sondern ganz bewusst so gewählt. Es war aber der ganze Prozess der Trauerbewältigung nötig, überhaupt wieder frei für eine neue Liebe zu sein. Mit ganz klaren Bewusstsein habe ich mich dazu entschieden, wieder eine Beziehung einzugehen. Dass das nicht selbstverständlich ist, sondern ein besonderes Geschenk, wenn man zweimal im Leben jemanden findet, mit dem es sehr schnell klar ist, das ist nicht nur etwas für den Moment, sondern etwas für die Ewigkeit. Und mit 62 ist das Leben nicht vorbei und ich darf und will noch einmal neu durchstarten. Wie ich immer sage, ist das mein persönliches Bonusprogramm. So darf ich mich wie vor über 35 Jahren fühlen, mit den Schmetterlingen im Bauch und Co., nur vielleicht nicht ganz so naiv, sondern viel intensiver und bewusster. Es ist einfach ein schönes Geschenk. So will ich das mit beiden Eheringen nach aussen zeigen, ganz schlicht aber ergreifend und ein optisches Statement.
