Jetzt ist es passiert – Was?
Jetzt ist es passiert – Was?

Jetzt ist es passiert – Was?

Das es noch vor kurzer Zeit für mich nur bei dem Gedanken schon unvorstellbar war und es mich zerrissen hat, wenn ich drüber nachdachte und was jetzt möglich ist zu erleben. Es geht um das Thema Liebe. Wer mich näher kennt, der wird erlebt haben, wie wichtig Sybille in meinem Leben war. Eben nicht nur war sondern auch nach ihrem Tod noch ist. Ich habe sie immer liebevoll in meiner Trauer weiter getragen, mal schmerzlich, mal tröstlich, mal ärgerlich, aber immer liebevoll. Das bin ich ihr schuldig und meine Sybille ist immer noch so präsent und das mochte ich nicht auch noch verlieren. Loslassen von ihr wird nie in Frage kommen. Das schafft natürlich neue Probleme. Passt da überhaupt zukünftig noch eine potentieller Partnerin dazwischen. Ich war mir garnicht sicher, dass ich das zulassen könnte. Eine neue Partnrin müsste zu 100% akzeptieren, das es da die ewige Liebe für Sybille gibt. Und was soll ich sagen: mein Herz öffnete sich auf einmal und jemand trat mein neues Leben ein. Meine Gedanken waren nicht verwirrt, wie damals, als ich Sybille kennen lernte. Sie waren ganz klar und das Gefühl der Liebe, welches ich ja 35 Jahre intensiv erlebt habe, das war wieder da, offen für Neues und ich spürte, Sybille gönnt mir das. Hatte sie ja kurz vor ihrem Tod noch allgemein gemeint, dass sie sich wünscht, das ich wieder glücklich werde. Und? Ich bin es. Ich kann mich garnicht dagegen wehren und will es auch garnicht(mehr). Und wie sieht es auf der anderen Seite aus. Sylvia (man achte mal auf die ersten zwei Buchstaben…) Hat auch ihren Mann durch Krebs verloren, sie nach 42 glücklichen Jahren. Wir haben uns auf ganz kuriose Weise kennen gelernt und von Anfang an durch gleiches Schicksal sehr intensive Gespräche geführt. Nur mit solcher Vorraussetzung kann man sich einem Gegenüber sehr schnell so weit öffnen. Es war wie eine Mini-Trauergruppe.Ich konnte sie in ihrer Trauer unterstützen, sie profitierte von mir, ich aber auch von ihr und wir nutzten den Kontakt, um an uns zu arbeiten und zu verstehen. Ja und es kam wie es kommen musste, wir merkten viele Seelenverwandtschaften neben dem Tod und so kamen doch Gefühle zueinander auf. Wir waren uns so eins, wie ich es nur bei Sybille auch erleben durfte. So kann ich jetzt mit Stolz behaupten und das fällt mir total leicht: ich kann zwei Frauen lieben! Zwei haben in meinem Herzen Platz und Sylvia geht es genauso. Wie schön ist das und wir schweben trotz unsere Trauer um unsere Lieben im 7.Himmel. Mein Spruch: „Ich lass mir von meiner Trauer nicht vorschreiben, nicht auch glücklich zu sein“ ist Wirklichkeit geworden. Ich/wir sind einfach nur glücklich. Sylvia hat das schöne Bild immer vor Augen, wie unsere Beiden „da oben“ sitzen und mit Freude die Entwicklung unten anschauen. Für mich ist das tröstlich und in unseren weiteren z.T. ziemlich philosophischen Gesprächen sind die beiden immer so präsent und wichtig, sie haben uns geprägt und das kann man nicht einfach ablegen, wie einen alten Mantel. Mit welcher Erwartungshaltung gehen wir die Sache nun an? Erst einmal ganz entspannt, mit der Argument: Wir hatten so schöne Zeit mit unsern jeweiligen Partnern, dass alles was jetzt kommt quasi Bonusprogramm ist. Die Zeit wird zeigen, ob das eine gute richtige Entscheidung war. Aber wenn man nicht handelt und es probiert, bekommt man es ja nie heraus.

Ein Schlafprotokoll, wobei die Gedanken in den Wachphasen derzeit sehr schön sind und ich mich überhaupt nicht gerädert fühle. Habe auch nur relativ selten soviel Wachphasen. Dem Alter entsprechen muss ich öfter mal aufs Klo, da werde ich sonst nicht wirklich wach. Wie schön mal nicht mehr schlimme Gedanken zu haben.

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