Der 2.Todestsg
Der 2.Todestsg

Der 2.Todestsg

Nun sind schon zwei Jahre verstrichen, in dem ich meine geliebte Sybille nicht mehr in die Arme nehmen kann und mein Leben mit ihr teile. Mir geht es inzwischen gut, ohne jegliche Zweifel und ich möchte den Gedenktag so “normal” wie möglich verbringen. Er soll nicht von Traurigkeit geprägt sein, ich möchte und werde positiv auf das Vergangene zurückschauen. Je näher der Tag rückt, desto emotionaler ergeht es mir aber wieder. Licht und Wetterstimmungen wecken Emotionen und Erinnerungen an den Tag und an die Beerdigung. 

Ganz üppig blüht derzeit „ihr“ Ginster auf dem Hundeplatz

In meinem “neuen” Leben ist Sybille und auch der Mann von Sylvia eigentlich täglich präsent,  die neuen Ereignisse und Erlebnisse im Leben überschreiben die Exklusivität der ersten Partnerschaft. Das ist ein neues Gefühl, welches aber gut und wie ich finde wichtig ist. Neuestes Beispiel ist unsere Campingtour in die Sächsische Schweiz. Campingurlaub war mit Sybille “besetzt”. Es ist jetzt anders (ich habe nach 35 Jahren Campererfahrung zum ersten Mal nicht spülen müssen….) doch auch vertraut und weiterhin ein gutes Gefühl, weil Sylvia an der Art Urlaub zu machen Geschmack finden konnte und so werden meine Erinnerungen an Camping neu überschreiben, bekomme so quasie doppelte Erfahrungen. Dadurch, dass ich mit Sylvia jetzt schon ein Jahr zusammenlebe, gibt es viele dieser doppelten Erfahrung, wertfrei aber dennoch emotionsgeladen, ganz bewusst gelebt und natürlich das Leben bereichernd. Ich bin einfach nur glücklich und sehr dankbar, so ein Leben jetzt (wie ich immer gesagt habe) als Bonus obendrauf erleben darf. Ich würde soweit gehen und behaupten, dass ich meine Trauer im besten Sinne hinter mich gelassen habe, es bedingungslos akzeptiere, was gewesen ist und nie mehr zurückkommt, aber weiterhin emotional sehr angefasst sein darf und kann, wenn die verschiedensten Gedanken an Sybille auf einmal mal wieder sehr präsent sind. Nichts hätte ich an der starken Belastung für mich ändern wollen, aber ich merke im Nachhinein, wie sehr mich das auch psychisch belastet hat. Um so mehr, weiss ich die jetzige Situation zu schätzen. Ich habe einfach nur Glück, wieder lieben zu dürfen und auch zu können. Für mich das höchste Gut, was dann bald in unsere gemeinsame zweite Hochzeit mündet. Einfach nur schön! Und ich höre Sybille ganz deutlich  sagen: „du machst alles richtig, geniesse dein neues Leben! Und sie würde mit einem Augenzwinkern noch hinzufügen: “ …und vergiss mich nicht ganz…” Wie könnte ich!

Sattes grün und Vogelgezwitscher, so ist mein Erinnerungsbild an die Beerdigung geprägt.

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